Oh mei Herr Hofmann,
leider folgen auch Sie klischeehaft der fraktionsübergreifend beliebten Argumentation, dass es bei dem Thema Öffentlichkeit um Überzeugungen und Meinungen geht oder gar darum, der Zeitung zu gefallen. Ob die Stadtrats-Mehrheit etwas zu verbergen hat, ob sie zu feige ist, zu ihren Meinungen zu stehen, oder einfach nur bockbeinig, ist mir ehrlich gesagt egal. Und nein, ich habe nicht erwartet, dass sich an der Haltung des Stadtrats etwas ändert.
Was Sie aber offenbar nicht verstehen (Immerhin sind Sie in guter Gesellschaft) wollen: Es geht nicht um meine Marotten oder mein Stänkertum, wir diskutieren bei diesem Thema eine Rechtsfrage, die kaum Spielräume lässt. Und wenn das „nach alter Väter Sitte“ Jahrzehnte falsch gemacht wurde, heißt das ja nicht, dass es richtig ist.
Sie brauchen dazu nur die Gemeindeordnung zu lesen und sich mal umzuhören, wie andere Kommunen (vielleicht nicht gerade Fichtelberg) mit dem Thema Transparenz umgehen – oder auch mal mit den Juristen des Rathauses zu sprechen. Hinter vorgehaltener Hand bestätigen sogar diese, dass die derzeitige Praxis rechtswidrig ist.
Darum dürfen Sie sich sicher sein, dass mit der „alten Väter Sitte“ demnächst gebrochen werden wird – notfalls mit Hilfe des Rechtswegs.
Dass ausgerechnet ich derjenige bin, der sich jetzt hiermit herumstreitet, war nicht mein Bestreben. Glauben Sie mir, es bleibt viel Arbeit liegen, die ich lieber tun würde.
Mir war schon klar, dass irgend jemand das böse Wort Provinz aus meinem Kommentar aufgreift. Aber Bayreuth ist Provinz, warum auch nicht. Ich habe im Übrigen mehr als drei Viertel meines Lebens in Kleinstädten verbracht und fühle mich sehr wohl in der Provinz.